Standort/Lage: Wilhelmshaven, Grosser Hafen

Typ: Wohngebäude 

Größe: 7 Geschosse, gesamte Geschossfläche 15.349 qm

Entwurf

Das Wilhelmshavener Hafengebiet weist eine sehr heterogene Bebauung auf:

Alte Industrieanlagen, große Hotel- und Wohngebäude, Kleingartensiedlungen, öffentliche Gebäude unterschiedlicher Größe und Struktur – nach Norden das Hafenbecken des großen Hafens nach Süden die Nordseebucht an der Jade. Der Ort bildet eine Art Gelenk zwischen den so grundverschiedenen Strukturen.

Es gilt die Strukturen aufzunehmen, zu definieren und zu ordnen.

Die Module als Bild der kleinteiligen umgebenden Bebauung werden additiv in einem Raster zu einer großen gemeinsamen Struktur geordnet. Rücksprünge mit unterschiedlichen Größen bilden die Gärten vor den Wohnmodulen, nach Süden entsteht durch die Stapelung ein Hang mit Gärten und Terrassen, der nach Westen in die vorhandenen Kleingärten weist.

Zur Hafenseite reist der Baukörper schroff ab, die Glasfassade unterstreicht den Eindruck eines Abbruchs der austeigenden Form. Gleichzeitig zeigt die senkrecht, 22m in die Höhe ragende Fassade die Spiegelung der horizontal dominierenden Wasseroberfläche. 

So gelingt es, dass sich das Gebäude auch von der Wasserseite in die umliegende Struktur großer Gebäudekomplexe angemessen einordnet.

Spiegelt man wiederum die ansteigende Gebäudestruktur an der südlich verlaufenden Straße bildet sich eine Wiegenähnliche Balance zwischen Gebäudeform im Norden und Seedeich im Süden.

Konstruktion

Mithilfe eines Fertigmodulsystems arbeiten wir bei der Planung eines Wohngebäudes in Wilhelmshaven. Am Standort an der Hafenkante wird ein ehemaliges Industriegelände zu einer Wohnnutzungsfläche konvertiert. Die Planung des siebengeschossigen Gebäudes beruht auf einem kubischen Raster. Die einzelnen Module sind quader- oder würfelförmig und können in der Grundrissplanung flexibel zusammengesetzt werden. Bäder können bereits vor Baubeginn in die Module eingesetzt werden, Einbaumöbel können auch der Aufnahme von Leitungen dienen und Bestandteil des Moduls sein.

Dieses Planungssystem erlaubt es, Grundrisse frei zu gestalten, zu verkleinern und zu vergrößern: So können beispielsweise Küche und Schlafzimmer aus jeweils einem einzelnen Würfel bestehen. Eine weitere Möglichkeit ist das Aufeinanderstapeln von Modulen, wobei aus einer einfachen Deckenhöhe eine doppelte wird. Durch die Vorausplanung der Module und den variierbaren Konstellationen entstehen interessante Grundrisse, Dachterrassen und Ecken, Vor- und Rücksprünge in der Fassade und in den Innenräumen.

Durch die vorgefertigten Module kann die Bauzeit kurzgehalten werden und ist damit kostengünstig. Die fertigen Module können per Schiff angeliefert werden und das Gebäude vom Wasser mit einem Kran errichtet werden – vorteilhaft ist diese Bauweise aus nachhaltigen Aspekten.